„MIR“ – Beratungs- und Begegnungszentrum für Geflüchtete aus der Ukraine

Schon bevor sich die Türen der Friedenskirche morgens um 9 Uhr öffnen, stehen die ersten Frauen vor der Tür. Es sind meist Frauen, die ins „MIR“ kommen, häufig mit ihren Kindern, die sich schnell  in die Kinderecke verziehen. Zwischen 50 und 80 Geflüchtete aus der Ukraine kommen so täglich. „Viele haben Briefe von einem Amt dabei, die sie nicht verstehen. Andere müssen Formulare ausfüllen oder brauchen einen Arzt.“, so Bärbel Albrecht, die von Anfang an im MIR als Sozialarbeiterin des Kreisdiakonieverbands Ludwigsburg dabei ist. Bei ihr und drei anderen Verantwortlichen von Caritas und kath. Kirche laufen viele Fäden zusammen: Der Kontakt zur Bäckerei Katz, die seit Anfang April täglich leckeres Gebäck kostenlos zur Verfügung stellt. – Sie koordinieren die Ehrenamtlichen, die sich in zwei Schichten für den Café-Betrieb verantwortlich zeichnen. – Auch die ehrenamtlichen Übersetzer/innen müssen kontaktiert werden. Sie sind elementar, denn ohne sie wird es mühsam. Dann helfen nur noch Sprach-Apps auf dem Handy um beraten zu können. – Im Juli gab es eine Fahrrad-Verkaufsaktion von „Rad&Tat“, der Fahrradwerkstatt der Diakonie und des AK Asyl in Asperg. 24 runderneuerte, gespendete Fahrräder sorgen nun für mehr Mobilität bei den Erwachsenen und Spielfreude bei den gebeutelten Kindern. Auch diese Aktion musste organisiert werden. – Für die Verantwortlichen fast mühelos gelang dagegen die Etablierung eines wöchentlichen Sprach-Cafés „Alltagsdeutsch“ einer ehemaligen stellvertretenden Schulleiterin. Sie engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich und kennt sich aus.

Angesichts des nicht abreißenden Zustroms aus der Ukraine – und auch aus den anderen Fluchtherkunftsländern – ist die Rekordzahl des Flüchtlingszuzugs (ca. 3.800 Personen) in den Landkreis im Jahr 2015 bereits im Juli 2022 überschritten. Derzeit kommen monatlich weitere 500 Geflüchtete in den Landkreis. In den Ämtern, und auch in der Flüchtlingsbetreuung der freien Träger, sind viele Stellen nicht besetzt. Die belegten Hotels müssen geräumt werden, die Belegung von (Sport-)Hallen wird im Herbst vermutlich nicht mehr zu vermeiden sein. Und der Orientierungsbedarf der Geflüchteten und deren Vermieter in Privatunterbringung ist enorm.

„Die Friedenskirche wird als MIR auch im Herbst und Winter dringend gebraucht werden. Hier wird diakonische Hilfe konkret. Bitte helfen Sie mit. Ihre Spende kommt direkt an.“, so Diakoniepfarrerin Gisela Vogt, die regelmäßig im MIR ihren Dienst tut. Vielen Dank für Ihre Spenden!

Kreisdiakonieverband Ludwigsburg 

IBAN: DE62 6045 0050 0000 0260 91 

BIC: SOLADES1LBG (KSK Ludwigsburg) 

Stichwort: „MIR“ 

www.MIR-in-Ludwigsburg.com

Martin Strecker, August 2022